Schwaben: Natur pur im Herzen Bayerns
Schwaben zählt zu einem der bayerischen Regierungsbezirke und gehört mit seinen insgesamt zehn Landkreisen und vier kreisfreien Städten zum südlichsten Teil des Freistaates. Um das bayerische Schwaben nicht mit dem Schwaben in Baden-Württemberg zu verwechseln, lautet die Bezeichnung manchmal auch „Bayerisch-Schwaben“. Historisch betrachtet haben wir Schwaben König Ludwig zu verdanken, der mit seiner Gebietsreform wesentlich zum heutigen Schwaben beitrug. Der Bereiche des Schwabenlandes erstreckt sich heute vom Allgäu im Süden bis hinauf zum Ries im Norden. Die Regionen leben überwiegend vom Maschinenbau, dem Tourismus, der chemischen Industrie und einigen ansässigen Textilunternehmen.
Eine einladende Naturkulisse
Für Wanderer und Naturfreunde hat Schwaben einiges zu bieten. Ganz gleich, ob eine Fahrradtour durch das herrliche Donautal oder eine lange Wanderung ins bezaubernde Allgäu: Ganz Schwaben ist durchzogen von einer beeindruckenden Fauna und Flora und lässt daher Abenteurer voll und ganz auf ihre Kosten kommen. Beliebt ist dabei zum Beispiel der Geopark Ries in Nördlingen. Hier lässt sich der am besten erhaltene Meteoritenkrater bestaunen – umgeben von einer üppigen Vegetation und schönen Ausblicken. Viele Besucher machen dann auch gleich noch einen Abstecher in das Rieskrater-Museum. Dort wartet nicht nur jede Menge geschichtliche Information, sondern unter anderem auch ein echtes Stück Mondgestein. Hoch im Kurs steht auch der südliche Teil Schwabens, der vor allem mit seiner schönen Landschaft einlädt. Die Region umfasst zum einen die Allgäuer Berge mit einer ganzen Menge unterschiedlicher Wanderstrecken – zum anderen warten aber auch dunkelblaue Bergseen auf einen Besuch. In den kalten Monaten ist das Gebiet ein beliebtes Reiseziel für Wintersportler.
Auf den Spuren der Geschichte
Der Regierungsbezirk Schwaben ist von historischer Bedeutung. Dies wird bereits anhand der vielen romantischen Gassen, Statuen, Denkmäler und des gesamten historischen Stadtbildes deutlich. In Augsburg beispielsweise wirkte die Familie Fugger, die die Stadt damals vor allem im 14. Jahrhundert sehr prägte. Ebenso können Besucher in Augsburg den Einflüssen des Wittelsbacher Geschlechts nachgehen, denn auch sie prägten das Stadtbild und das Leben enorm. Wer dann noch weitere Informationen erhalten möchte, kann sich einer der angebotenen Stadtführungen anschließen und in die früheren Zeiten abtauchen. Brauchtum spielt nicht nur in Augsburg, dem Regierungssitz, sondern auch in ganz Schwaben eine große Rolle. So wird viel Wert gelegt auf die traditionellen Trachten, den berühmten Almabtrieb und verschiedene altertümlich Handwerke, die wie aus der Zeit gefallen wirken. Der bereits erwähnte Almabtrieb ist immer wieder ein Highlight für Touristen. Dabei werden die Tiere von den Weiden für die Winterzeit in die Ställe getrieben. Beim traditionellen Almabtrieb tragen die Bewohner des Dorfes eine vor Ort übliche Tracht. Auch das Rind, welches die Herde anführt, ist mit einem aufwendigen und prunkvollen Kopfschmuck ausgestattet. Zudem hängen an den Hälsen der Tiere schwere Schellen. Sie sollen die bösen Dämonen davonjagen. Übrigens: Die Schellen werden eigens von einem Schellenschmied angefertigt. Dieser gehört in Schwaben noch zu einem klassischen Handwerksberuf.
Beliebt für die deftige Kulinarik
Die deftige und herzhafte Küche ist auch in weiten Teilen Schwabens Zuhause. Gepaart ist sie meist mit Einflüssen von bäuerlichen alten Traditionen aus vergangenen Zeiten. Vor allem die Mehlspeisen und Bratengerichte finden sich daher auf den Speisekarten der Restaurants und Gaststätten. Viele Touristen lieben das bayerische Schwaben daher nicht nur wegen der schönen Landschaften, sondern auch wegen des guten Essens. So gehört beispielsweise der Zwiebelrostbraten mit Spätzle zu den klassischen und bekanntesten Gerichten der Region. Aber auch die sogenannten „Kässpoatzn“ (Käsespätzle), die meist mit dem Allgäuer Bergkäse serviert werden, sollten bei einem Ausflug nach Schwaben nicht fehlen. Weitere traditionelle Speisen sind die Schwäbischen „Bubespitzle“ mit Sauerkraut und der Zwetschgendatschi. Dabei handelt es sich beim ersten Gericht um Schnupfnudeln und beim zweiten Gericht um einen klassischen Zwetschgenkuchen vom Blech. Ein frisch gebrautes Bier aus dem Fass darf zu dem deftigen Essen natürlich genauso wenig fehlen wie ein leckerer Salat. Übrigens belegt Schwaben den dritten Platz hinsichtlich der Bierdichte und kann mit 80 Braustätten mit den Spitzenregionen Oberfranken und Oberbayern gut mithalten.
Schwaben ist definitiv einen Besuch wert
Die Landschaften und Städte Schwabens laden definitiv zu einem Besuch ein. Dabei ist es egal, ob es sich um die kalten Wintermonate mit eingeschneiten Bergen handelt oder die warmen Monate mit den tiefblauen Bergseen und herrlich blühenden Feldern. Jede Jahreszeit hat hierbei den eigenen Reiz. Ausflügler schätzen dabei immer wieder die Kombination aus Moderne und den traditionellen Einschlägen der Region. Schwaben ist daher nicht nur für die Einheimischen und Touristen ein beliebter Ort: Auch immer mehr Unternehmen haben die bayerische Region für sich entdeckt und lassen sich hier nieder.