Der Landkreis Donau-Ries liegt direkt an der Grenze zu Baden-Württemberg und bildet den nördlichsten Landkreis des bayerischen Regierungsbezirks Schwaben. Dabei sind hier insgesamt drei Regionen mit sehr unterschiedlichem Charakter vereint, was den Landkreis sehr abwechslungsreich macht und daher bei Touristen und Einwohnern gleichermaßen beliebt ist. In der Region laden zahlreiche Museen und Sehenswürdigkeiten zum Verweilen ein und die Landschaft bietet viele Möglichkeiten für Wanderungen oder Touren mit dem Rad. Auch historisch betrachtet ist der Landkreis daher sehr interessant.
Die drei Regionen im Donau-Ries
Einer der wesentlichen Regionen bildet Ries selbst. Den Ursprung dabei bildete ein riesiger Meteoriteneinschlag vor mittlerweile rund 15 Millionen Jahren. Tatsächlich zählt diese Kraterlandschaft weltweit zu einer der beeindruckendsten überhaupt. Hier liegt auch die freie Reichsstadt Nördlingen, die vor allem für seine interessante Geschichte und der hübschen Bauwerke hoch im Kurs bei Besucherinnen und Besuchern steht. Die zweite Region bildet die Monheimer Alb. Dabei handelt es sich um eine romantische Hochfläche mit vielen Kulturlandschaften. Sie verbindet den Ries mit den Naturpark Altmühltal. Gerade für den Tourismus, aber auch für die Wirtschaft, stellt die Monheimer Alb eine wichtige Region des Landkreises Donau-Ries dar. Daneben gibt es noch die Donau-Lech-Region. Sie ist vor allem von viel Wasser geprägt und zeichnet sich durch viele Flüsse, Tiere und Pflanzen. Die Gartenstadt Rein und viele sehr interessante Kulturlandschaften sind für die Menschen vor Ort eine echte Bereicherung. Auch international wird dieser Bereich Schwabens geschätzt und ist daher sehr von Tourismus geprägt.
Die historische Entwicklung des Landkreises
Die Geschichte des Landkreises Donau-Ries reicht weit zurück. Schon 233 Jahre nach Christus kamen die Alamannen vom Norden her über den Limes und drangen in das nördliche Raetien, heute Ries, vor. Dabei zerstörten sie einen Großteil der aus Steinen gebauten Höfe aus der Römerzeit und ließen sich in der Region nieder. In den Museen des Landkreises gibt es heute noch spannende Ausgrabungen aus diesen Zeiten. Knapp 300 Jahre später siegte dann der Frankenkönig Chlodwig mit seinen Truppen über die Alamannen und war von deren Siedlungen und der Landschaft begeistert. So kamen mit der Zeit neue Siedlungen hinzu. Die folgende Zeit wurde durch viele Kriege und Wechsel in der Herrschaft über das Land geprägt. So auch im 18. Jahrhundert, als der spanische Erbfolgekrieg seinen Weg in die Geschichtsbücher fand. Hierbei verschonten die Habsburger und deren Verbündete auch die Region des heutigen Landkreises nicht. So wurde das Gebiet, das heute an den Ries grenzt Schauplatz einer der heftigsten und blutigsten Schlachten des gesamten Krieges. Noch heute lassen sich die eingemauerten Kanonenkugeln, die damals im Fuchsturm landeten, bestaunen. Als dann gegen Mitte des 18. Jahrhunderts der regierende Fürst verstarb, ohne eigene Nachkommen in die Welt gesetzt zu haben. Wurden die Ländereien aufgeteilt. In der Folge wurden die Regionen teilweise von österreichischen Asylsuchenden besiedelt und auch der Erbfolgekrieg in Österreich ab 1840 sorgte wieder für Belagerungen im heutigen Donauwörth. Mit Beginn des 19. Jahrhunderts löste Napoleon die bisherige Politik in Europa auf und löste die vielen kleinen Gebiete zu einem großen Königreich auf. Auch als Napoleon verstarb, änderte sich die Zugehörigkeit von Donau-Ries zu Bayern nicht. Die wesentlichen Züge des Landkreises waren damit besiegelt. Mit der Revolution ab 1849 begehrten die Bauern auf und auch die folgenden Kriege bis 1870 hinterließen allerdings noch einmal einige Spuren in der Region. Genauso wie der Eisenbahnbau durch Ries in den Jahren 1848 und 1849.
Eine Region mit viel Kultur
Der Landkreis Donau-Ries lädt mit seiner spannenden Geschichte in zahlreiche Museen ein. Dazu zählen aber auch viele Rundwanderwege, etwa die auf der mittelalterlichen Harburg. Auch das barocke Residenzschloss in Oettingen zieht jedes Jahr viele begeisterte Besucher aus verschiedene Teilen Deutschlands und darüber hin aus an. In der Stadt Nördlingen beispielsweise ist nach wie vor ein Glöckner im Einsatz, der immer zu den heiligen Zeiten die Glocken im Kirchturm „Daniel“ ertönen ist – hier hängt übrigens Schwabens größte Kirchenglocke. Einige Besucher pilgern auch jedes Jahr zur Wallfahrtsbasilika „Maria Brünnlein“. Auch der Geopark Ries mit seinem Museum rund um Meteoriten und Mondgestein ist eine Reise wert. Wer sich sehr für die Geschichte und die alten Traditionen interessiert, findet im Museum „KulturLand in Maihing“ sicher jede Menge interessante Informationen zum Landkreis. Übrigens lädt in Donauwörth auch das „Käthe-Kruse-Puppenmuseum“ ein und ist für Fans der beliebten Puppen sicher eine schöne und spannende Möglichkeit für einen Ausflug. Besonders zu erwähnen ist das Fliegerhorstmuseum Leipheim. Der lokale Museumsverein baute über die Jahre eine historische und militärische Ausstellung auf. Sie soll an die Geschichte des Fliegerhorstes Leipheim in den Jahren 1935 bis 2009 erinnern und wird fortlaufend mit Exponaten ergänzt. Zu diesem Zweck wurden diverse Großexponate wie ehemalige Fluggeräte, Militärfahrzeuge, Uniformen, Ausrüstungsgegenstände und Gerätschaften gesammelt.
Alte Lokomotive bis Reichsstraße
Technikbegeisterte hingegen kommen im bayerischen Eisenbahnmuseum in Nördlingen ganz sicher auf ihre Kosten. In diesem Museum ist die Geschichte der Bahn gut dargestellt. Dabei gibt es nicht nur Informationen, sondern vor allem jede Menge Dinge zum Anfassen und Erleben. Nach und nach bauten die Betreiber die rückgebauten oder schon stillgelegten Gleise und Einrichtungen wieder zurück und nahmen sie in den Betrieb. Heute warten dort über 200 Zugmaschinen aus der originalen Zeit, dazu zählen auch 15 alte Dampflokomotiven. Im Landkreis Donau-Ries finden einmal im Jahr die „Dampftage“ statt, dann werden die alten Exponate vorgeführt, was für Kinder jedes Mal ein echtes Highlight ist. Ebenso geschätzt werden die Residenzräume des Schlosses der Linie Oettingen-Spielberg. Bei einem Rundgang durch die Gemächer gibt es eine ganze Reihe edler Möbel aus der Originalzeit sowie Porträts und Accessoires der adeligen Familie zu sehen. Der große Festsaal ist immer wieder die Location für aufgeführte Residenzkonzerte. Wer Urlaub in der Region machte, sollte danach auch noch die Reichsstraße besuchen. Sie gilt als eine der schönsten Straßenzüge in ganz Süddeutschland und beinhaltet neben dem Rathaus auch das sogenannte Tanzhaus, den Reichsstadtbrunnen und das Fuggerhaus. Die Reichsstraße war, der Name lässt es bereits vermuten, Teil des Heiligen Römischen Reiches und verband damals die Städte Augsburg und Nürnberg miteinander.
Der Wirtschaftsstandort Donau-Ries
Hinsichtlich der Wirtschaft im Landkreis ist dieser vor allem durch einen starken Mittelstand geprägt. Verschiedene Branchen haben sich dort niedergelassen und gehen ihren Tätigkeiten nach. Unter anderem finden sich hier Firmen der Druckindustrie, der Ernährungsproduktion und der Metallverarbeitung. Auch Handwerksbetriebe mit Rang und Namen haben sich im Landkreis niedergelassen. Die weltbekannten Unternehmen wie etwa „Eurocopter“ hat seinen Sitz in Donauwörth. Die Politik des Landkreises setzt seit Jahren ein besonderes Bündnis für Familien um, welches familienfreundliche Arbeitsbedingungen und die Lebensqualität fördern. Dabei sind 150 Akteure beteiligt, für die dort lebenden Familien gute Zukunftsperspektiven umzusetzen. Der Tourismus stellt für den Landkreis Donau-Ries einen weiteren wichtigen Bereich dar. Gerade die vielen Schlösser und historischen Burgen locken viele begeisterte Urlauber aus allen Herren Länder in die Region – genauso wie die vielseitige Natur für viel Besuch von Wanderern, Abenteuerfans, Naturliebhabern, Campern und Radfahrer sorgt. Auch die weltbekannte Kraterlandschaft im Geopark Ries ist ein beliebter Ausflugspunkt für Touristen im Landkreis in welchem derzeit über 130.000 Menschen ihre Heimat gefunden haben.
Traditionen in der Region
Schon vor einigen Jahren schlossen sich im Landkreis 19 bekannte und beliebte Städte im bayerischen Schwaben zusammen, um die kulturellen Traditionen und Attraktionen bestmöglich zu präsentieren. Die Bräuche werden dabei gerne öffentlich vollzogen und erfreuen sich bei vielen Besuchern großer Beliebtheit. Im Frühling beispielsweise sind die üppig und bunt geschmückten Osterbrunnen schon alleine einen Besuch wert. Aber auch das Aufstellen der Maibäume und der Maitanz sowie die Wallfahrten sind bei Einwohnern und Touristen gleichermaßen belebt. In den warmen Sommermonaten findet dann das traditionelle Johannisfeuer, Jahrmärkte, Kinderfeste und das sogenannte Kräuterbuschenbinden auf dem Plan. Die stattfindenden Veranstaltungen bieten zu jeder Jahreszeit viele Gründe, den Landkreis zu besuchen.
Ausgangspunkt für Wanderungen und Spaziergänge
Für Wanderer gibt es im Landkreis Donau-Ries eine ganze Menge zu entdecken. Gefragt ist dabei etwa der Tafelberg. Er stellt wohl einen der markantesten Aussichtspunkte in Donau-Ries dar. Von hier aus bietet sich der direkte Blick auf den inneren und äußeren Kraterring. Ein ebenso beliebter Ausgangspunkt für eine Wanderung ist der Kristallinring. Hier wird der Riesenkrater, mit einem Durchmesser von ungefähr 12 Kilometern und einer Tiefe von rund 4,5 Kilometer besonders deutlich. Dabei ist der innere Ring verkrustet mit Kalken und Dolomiten – im Inneren besteht er hauptsächlich aus Gesteinen wie Gneis und Granit. Die Regenfälle führten in der Region mit der Zeit zu einem Fluss. Der Riessee. Am nahegelegenen Adlersberg fanden Forscher bei einer Ausgrabung tatsächlich Ablagerungen des oberen Juras, welche rund 200 Millionen Jahre alt waren. Die Region steht bei Wanderern hoch im Kurs, denn die Landschaft ist sehr vielseitig und auch für Kinder spannend. Ebenso eine Reise wert ist der Wennenberg. Er ist über 450 Meter hoch und auch ein gefragter Aussichtspunkt. Nach nur 15 Minuten Wanderung präsentiert sich ein atemberaubender Blick auf das gesamte Nördlinger Ries. Der Wenneberg gehört zum inneren Ring des Kraters und besteht daher aus Kristallin. Übrigens: Im Inneren dieses Berges befindet sich ein riesiger, zweistöckiger Keller einer privaten Brauerei. Leider ist das Gewölbe heute nicht mehr stabil genug und ist daher für einen Besuch gesperrt. Der Wennenberg ist nicht nur interessant, weil sich damit sozusagen auf einem echten Krater wandern lässt. Der Berg war ist auch historisch spannend, denn hier fand Anfang August des Jahres 1645 eine heftige Schlacht statt. Die kaiserlich-bayerische Armee befand sich damals hinter einem Dorf auf der Bodenwelle zwischen dem Wenneberg und einem gegenüberliegenden Berg. Nachdem der gegnerische Prinz Condé und Marschall Turenne befahlen, den Turm zu stürmen, entwickelte sich draus eine der blutigsten Schlachten der Geschichte des Landkreises.
Beliebt bei Touristen, gefragt bei Einwohnern
Der Landkreis Donau-Ries gehört zu den schönsten Ecken Schwabens im Freistaat Bayern. Hier kommen sowohl Naturverbundene als auch Geschichtsinteressierte auf ihre Kosten. Die Abwechslung zwischen Traditionsverbundenheit und modernen Elementen ist dabei sehr gefragt. Hinzukommen die vielen schönen Wandermöglichkeiten, Schlösser, Städte und Burgen. Kein Wunder also, dass sich das Gebiet touristisch gut entwickelt und sich auch immer mehr Menschen hier niederlassen. Wer also noch nicht im Landkreis Donau-Ries unterwegs war, sollte dies nachholen. Hier gibt es für jedes Alter die passenden Unternehmungsmöglichkeiten. Natürlich hat dieser Teil Schwabens in Bayern auch einige kulinarische Highlights zu bieten. Begonnen bei den beliebten Käsespätzle bis hin zu einem kühlen Bier aus einer der dort ansässigen Brauereien.